Foto: Eren Gültekin

Generationswechsel in der Werkstatt – Teil 1 von 3

„Die Neuen sind da!“

So oder so ähnlich schallt es seit einigen Wochen durch die Flure. Gemeint sind gleich drei Kolleg*innen, die seit Juli bzw. August neu in der Werkstatt Erschließung begonnen haben.
Deshalb starten wir heute eine dreiteilige Vorstellungsrunde.

Beginnend mit mir: Lukas Wunsch

Seit dem 1. Juli bin ich mit dabei. Ich durfte mich über Jeffrey und Birgit freuen, die mich bei der Einarbeitung in ver.di und der Werkstatt tatkräftig unterstützen. Sowie über viele neue Kolleg*innen, die ich bisher kennenlernen durfte. Die ver.di „Familie“ in NRW besteht aus tollen Menschen und spannenden Projekten.

Geografisch ist NRW für mich Neuland. Denn geboren (1992) und wohnhaft bin ich im schwäbischen Nordschwarzwald (Freudenstadt). Die letzten 10 Jahre habe ich hauptsächlich im hessischen Marburg studiert (Politik) und gelebt.

Nach meinem nur halb bestandenen Abitur bin ich zunächst zur Bundeswehr geflüchtet und konnte dort spannende Einblicke in das militärische Leben gewinnen. So spannend, dass ich nach 2 Jahren wieder weg wollte.

Erst während meines Studiums in Marburg kam ich mit der Gewerkschaftsbewegung in Kontakt. Ich wurde aktives Mitglied der IG Metall Mittelhessen und leitete die Arbeitsgemeinschaft für gewerkschaftliche Fragen (AgF). Außerdem engagierte ich mich in der Jugendbildungsarbeit der IG Metall im Bezirk Mitte und in der Respekt-Initiative.

Als das nicht reichte, hörte ich immer öfter von diesem „Organizing“ und beschloss, mir das genauer anzuschauen. Bei den Kolleg*innen der Organizi.ng GmbH konnte ich in unterschiedlichen Einsätzen wertvolle Praxiserfahrung sammeln, z.B.: in Flächentarifrunden des ÖD bei ver.di, in „Häuserkämpfen“ ostdeutscher Halbleiterhersteller bei der IG BCE und in BR-Wahlkämpfen schwäbischer Schraubenhersteller bei der IG Metall. Darüber hinaus konnte ich mein Studium mit einer Abschlussarbeit über die IG Metall-Erschließungsprojekte erfolgreich beenden.

So lernt ich viele neue Erschließungswerkzeuge kennen und bemerkte auch die Unterschiede im Verständnis und in der Anwendung. Mapping, Strukturtest, Aktivenkreis, Prozessplanung, Mehrheitspetitionen, Organic Leader usw. sind nur einige Beispiele für Begriffe, die in Gewerkschaftskreisen kursieren. Jede Organisation setzt diese anders um. Das ist spannend, aber auch anstrengend. Diese „Modebegriffe“ müssen nämlich mit Leben gefüllt werden, damit sie für die Kolleg*innen in den Betrieben und Dienststellen einen konkreten Nutzen haben.

Deshalb freue ich mich umso mehr, diese Themen nun bei der Werkstatt noch tiefer behandeln zu können und den Kolleg*innen in NRW (und darüber hinaus) unterstützend zur Seite zu stehen. Um die Arbeiter*innenbewegung (hoffentlich) ein Stück weiter nach vorne zu bringen.

Ich freue mich auf euch!

Kollegiale Grüße
Lukas

Foto: Eren Gültekin