Generationswechsel in der Werkstatt – Teil 2 von 3

„Die Neuen sind da!“

So oder so ähnlich schallt es seit einigen Wochen durch die Flure. Gemeint sind gleich drei Kolleg*innen, die seit Juli bzw. August in der Werkstatt Erschließung begonnen haben. Im zweiten Teil der Vorstellungsrunde: Lucien Schröder.

Am 1. August bin ich mit viel Enthusiasmus in der Werkstatt eingestiegen – denn seit sieben Jahren ist die Gewerkschaftsbewegung für mich ein Ort der Bildung, der Begegnung, des Zusammenhalts und der unvergesslichen Erfahrung, die eigenen und kollektiven Lebensumstände nachhaltig mitgestalten zu können.

Meine wilde Organizing-Karriere begann als Basisaktiver in meinem heimischen Köln, wo ich von wunderbaren Kolleg*innen verschiedenster Gewerkschaften das unterschiedliche Handwerkszeug und die geteilten Werte gelebter Solidarität und kollektiver Ermächtigung tief verinnerlichen konnte. Eine Liebe auf den ersten Blick – besonders hat mich als bekennenden Streber eingefangen, was man beim Organisieren alles lernt.

Vom Wort „gemeinsam“ auf sieben Sprachen, über die Basics von Logistik, VWL und Rhetorik, sowie natürlich den Insiderwitzen einer Vielzahl von Berufsgruppen ließ ich in der Schule des Arbeitskampfes nichts liegen. Und dank des Erfahrungsschatzes und der fantastischen Einarbeitung von Jeffrey und Birgit sowie vieler weiterer Kolleg*innen bei ver.di NRW konnte ich in der Werkstatt von Beginn an direkt weiterbüffeln. Hurra!

2020 bekam ich durch den Zertifikatskurs „ENGAGE*“ der Global Labour University in Johannisburg Gelegenheit, die Bedeutung von Gewerkschaften im globalen Kontext näher kennenlernen – zumindest, bis die Pandemie dazwischenkam. Prompt entschied ich mich stattdessen, als Organizer in der TVöD-Runde die Krankenhäuser von Westfalen unsicher zu machen.

Als ehemaliger Mitarbeitervertreter und Betriebsgruppendelegierter liegt mir der Aufbau der gewerkschaftlichen Basis mit all ihrer Durchsetzungskraft sehr am Herzen – wer gemeinsam bei allen Unterschieden für die geteilten Interessen einsteht und gewinnt, sieht die Welt danach mit anderen Augen. Jeder Jeck is anders – aber wir alle haben etwas, das uns vereint.